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Ein Buch von Klaus Eppele

Mit Midlife-Crisis und Monopoly

Den Satz hat jeder sicher schon einmal gehört; “Die Dimension subterraner Agrarprodukte steht in reziproker Relation zum Intelligenzquotienten des Initiators.” Nein, solcherart hat diesen Satz wohl kaum jemand gehört, aber sicher schon so: “Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln.” Das ist die Spezialität von Klaus Eppele, Diplominformatiker, Inhaber einer Marketingagentur und nebenbei noch Literat. Mit “Welch ein Glück, Beobachtungen und Gedanken” hat er sein jüngstes Buch vorgelegt, in dem er Alltagserfahrungen zwischen Callcenter und Knackarsch, Midlife-Crisis und Monopoly, ein Stichwort aufgreift, unter dem Eppele konstatiert: “Manche residieren in der Schlossallee / Andere können sich nur die Badstraße leisten. / Doch nach dem Spiel / kommen alle in die gleiche Kiste.”

Vieles ist von ähnlich aphoristischer Kürze, etwa wenn sich der Autor zu Themen wie “Erfolg” oder “Lotto” und zu Eigenschaften wie “Trendy” oder “Niveaulos” außert. Sogar eine eigene Variante vom Steuersong hält Eppele parat: “Immobilien? / Bundesschatzbriefe? / Aktienfonds? / Termingeld? / ... / Legen Sie Ihr Geld / doch in Steuern an - / die steigen immer”, empfiehlt er in seinem kleinen Gedicht “Guter Rat”.

Doch der Autor stellt auch längere Betrachtungen an, etwa über den Terroranschlag vom 11. September 2001, über die Bewusstseinsänderungen, die das Ergebnis nach sich zog, und über die antiamerikanischen Ressentiments, die mit einem Mal hochkochen. Nebenbei werden zwei Motive deutlich, auf die der gebürtige Heidelberger immer wieder zurückkommt: die Schnelllebigkeit des High-Tech-Zeitalters und die Skrupellosigkeit flinker Geschäftemacher. Reichtum und Neid gehören ebenfalls in diesen Themenkreis, den Eppele schon deshalb anspricht, weil er die Grundfrage tangiert, der er in seinen Niederschriften nachspürt: die Frage nach Zufriedenheit und Glück. Wie heißt es in “Gleiche Verhältnisse”: “Ich bin zwar nur ein Otto Normalverdiener, / aber ich versuche einfach, / immer viel weniger zu wollen / als ich mir leisten kann. / Also bin ich doch auch reich, / oder etwa nicht?”

Klaus Eppele: Welch ein Glück. Beobachtungen und Gedanken. 100 Seiten, 9,80 Euro. (Zu bestellen beim Autor www.welcheinglueck.de. )

Badische Neueste Nachrichten vom 07.03.2003

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